Für die aleviten österreich – zum rassistischen Angriff in Neuseeland, 29.03.2019

 

An die Weltöffentlichkeit…

Als die Föderation der Aleviten Gemeinden in Österreich verabscheuen wir den rassistischen Angriff in Neuseeland!

Wir sind gegen jegliche rassistische Angriffe egal von welcher Seite diese kommen und an wen sie gerichtet sind. Als AlevitInnen positionieren wir uns vehement gegen diese Art von menschenrechtsfeindlichen Handlungen.

Die Geschichte der AlevitInnen ist geprägt von Vertreibung, Massaker und Diskriminierung. Wir haben rassistische Angriffe in Koçgiri, Dersim, Çorum, Malatya, Maraş, Sivas und Gazi brutal erfahren. Das Leid der Opfer rassistischer Angriffe ist unser Leid.

Die alevitische Lehre propagiert die Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von ihrer Ethnizität, ihrer Religion und ihrem Geschlecht. Auch wenn wir in unserer Praxis noch weit davon entfernt sind, zeigt uns unsere Lehre den richtigen Weg, an den wir Zeit unseres Lebens, uns zu richten bemüht sind. Unser Ziel ist es entsprechend unserer Lehre Lebensräume mit egalitären und menschenrechtswürdigen Bedingungen zu schaffen.

Aus klassentheoretischer Perspektive betrachtet, werden im aktuellen Weltsystem sowohl auf horizontaler wie auch auf vertikaler Ebene Menschen in Kategorien eingeteilt. Die Völker dieser Erde müssten jenseits dieser vorgegebenen Kategorien Freiräume zur Solidarisierung schaffen. Von da aus können gemeinsame Nenner, von denen aus gegen Rassismen, Faschismen, mensch- und lebenfeindliche Strukturen und Mechanismen Positionen errungen werden.

Wir verdammen jenes wahnsinnige Trauma, dass den Völkern Neuseelands wiederfahren ist! Gleichzeitig, rufen wir alle Menschen und Gruppen dazu auf, für ein Leben und eine Welt, in der Menschen in Menschenwürde leben können, ein stärkeres Bewusstsein und vor allem Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Wir rufen dazu auf, das Leid voneinander mit-zu-fühlen OHNE DIESE GEGENEINANDER ABZUWIEGEN. Und wir rufen dazu auf, sich zu solidarisieren, denn es gibt keine Garantie dafür, dass es nach gegebenen Umständen eines Tages nicht einem selbst trifft.

Das Ziel dieser Art von Angriffen ist stets: Abgrenzung, Ausgrenzung und am Ende Auslöschung.

Das Ziel dieser Art von Angriffe ist die Spaltung der Völker anhand künstlich definierter Grenzen. Grenzen, die nicht im Sinne der Freundschaft und Geschwisterlichkeit der Völker sind.

Das Ziel dieser Art von Angriffen ist es, jede Art von Solidarisierung für Frieden, Gleichberechtigung und Menschenwürde zu schwächen und nichtig zu machen.

…doch wir dürfen keine Angst vor Solidarisierung für das Gemeinsame und vor Zivilcourage haben, denn genau diese zwei Punkte sind es, die uns zum Menschen, zum Insan-i Kamil (alevitisch: vollkommener, weiser Mensch) machen werden…

Für die aleviten österreich,

Zeynep Arslan.

29.03.2019

Fotocredit: dunyabizim.com

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