Für die aleviten österreich an den Bildungsminister Heinz Faßmann – 18.02.2019

 

An die österreichische Öffentlichkeit!

Sehr geehrte MitbürgerInnen!

Zu den Einträgen zum Religionsbekenntnis in den österreichischen Schulnachrichten, schreibt die Presse: „Für die Änderung verantwortlich war eine Empfehlung des beim Bundeskanzleramt angesiedelten Kultusamts. Grund sei, dass die Bezeichnung „islamisch“ als zu ungenau empfunden worden sei. Vermutet wurde auch Druck von Seiten der „Alevitischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (ALEVI)“. (vgl. Presse, 15.02.2019)

Als aleviten österreich finden wir, wäre es willkommener, wenn das Kultusamt alle betroffenen Parteien zuerst zu einer Absprache eingeladen hätte, bevor es die österreichischen StaatsbürgerInnen mit dem Ergebnis in den Schulnachriten erst überrascht.

Als eine Glaubensgemeinschaft, die seit dem Jahr 2007 um eine vom Islamgesetz unabhängige Anerkennung bemüht ist, möchten wir gerne unsere Position öffentlich kundtun;

Im Religionsgesetz sind die Glaubensgemeinschaften unter folgenden Namen eingetragen, und so auch unter dem Titel „Kirchen und Religionsgemeinschaften“ auf der Webseite vom Kultusamt aufgelistet:  Katholische Kirche, Evangelische Kirche A. u. H. B., Griechisch-orientalische (=orthodoxe) Kirche etc. In den österreichischen Schulzeugnissen ist dann als Religionsbekenntnis jeweils eingetragen: katholisch, evangelisch, orthodox etc.

Die Presse schreibt, dass die Empfehlung zur Änderung bezüglich der Eintragung des islamischen Religionsbekenntnisses womöglich auf einen „Druck von Seiten der Alevitischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (ALEVI)“ zurückgeführt werden kann. Auch aus unserer Sicht ist das durchaus möglich.

Der Vorschlag des Kultusamtes kommt alleinig den ALEVI (Achtung: diese heißen seit 2015 so, davor und in den Gesetzestexten bis heute heißen sie: Islamisch Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich, IAGÖ) zugute.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) lehnt diese Entscheidung vom Kultusamt mit der Begründung ab, dass die IGGÖ lediglich eine Einrichtung ist, die Religionsbekenntnis aber „Islam“ heißt.

Auch wir als aleviten österreich kritisieren es vehement, dass in den Schulzeugnissen von nun an „ALEVI“ als Religionsbekenntnis eingetragen werden soll, zumal diese ALEVI in Wirklichkeit die Islamischen AlevitInnen sind und daher keine Vertretung für ALLE AlevitInnen beanspruchen können! Dieser Name führt zu Verwirrung unter den österreichischen AlevitInnen, die sich nicht innerhalb des Islamgesetzes sehen!

Wir führen seit Jahren einen unermüdlichen Kampf gegen eine Eingliederung in das Islamgesetz. In den letzten Jahren quält uns das Kultusamt zusätzlich mit dem Wunsch einer Einigung mit den Islamischen-AlevitInnen.

Es ist undemokratisch und menschenrechtswidrig die Vertretung einer großen Glaubensgemeinschaft einer einzigen und noch dazu islamisierten Strömung zuzusprechen und dem Rest der AnhängerInnen eine Einigung mit diesen aufzuzwängen!

Insofern begrüßen wir den Vorschlag des Bildungs- und Wissenschaftsministers Heinz Faßmann mit der Eintragung „islam. (IGGÖ)“, „islam. (ALEVI)“ oder „islam. (SCHIA)“!

 

Für die aleviten österreich – Vorstand; 18.02.2019

Zeynep Arslan

Fotocredit: Oe24

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